Freitag, 23. November 2012

10. Kursabend (Lektürepensum § 44)

Worum es § 43 geht:

um eine Fundierung der "Realität" im Sein des Daseins.
Realitätscharakter soll aus der Sorge abgeleitet werden.

Realitätsproblem der Neuzeit
- Gibt es überhaupt bewußtseinstranszendentes Seiendes?
- Wenn ja: kann das bewiesen werden?
- Wie steht es mit der Erkennbarkeit?
- Was IST überhaupt Realität?

Fragen 1 und 2 werden in a) behandelt.

H's Position:
- Die trad. Frage nach unabhängiger Außenwelt orientiert sich am "Vorhandenen"
- Dies aber ist fundiert im Umgehen des Daseins mit dem Zuhandenen und damit in der
Korrelation Dasein-Welt.
- H. empfindet es als einen "Skandal", daß ein "Beweis der Außenwelt" überhaupt versucht
wird.
- Bewußtsein (als Problem z.B. der philosophy of mind) ist reine Vorhandenheit

Gegen den "Realismus"
- Der Realismus erklärt Realität durch Wirkungszusammenhänge zwischen Realem - also
erklärt er Realität aus Realität
- Hingegen: DASS ES REALITÄT GIBT, IST SELBST NICHT WIEDER EINE
REALITÄT!

Im Weiteren wird "Realität als Widerständigkeit" nach Dilthey und Scheler diskutiert.
Diese ist aber einfach supponiert.
Aus der Sorge-Struktur hingegen kann sie "abgeleitet" werden.


Summe:
- Realität ist fundiert in Sorge.
- Nicht aber das Seiende als solches - z.B. die Sonne - ist abhängig vom Dasein.

- Die Sonne "gab" es schon "vor" dem Dasein - und wird es auch "nach dem Dasein" "geben".
- Aber "VOR ..." und "NACH ..." haben Realität nur für das Dasein.
- Ebenso das "GAB", bzw. "WIRD GEBEN".
- Realität ist ein SEINSVERSTÄNDNIS DES DASEINS.

HAUPTSUMME: Dasein kann nicht von Realität her interpretiert werden - sondern genau umgekehrt verhält es sich.

REALITÄT ist fundiert in SORGE.


---

§ 44


Längster Paragraph
Abschluß des 1. Abschnitts
Übergang zum 2. Abschnitt

Frage nach Zusammenhang Dasein - Wahrheit

Als im Dasein fundiert haben sich bisher gezeigt.
- Realität
- Selbstbewußtsein
- Intersubjektivität

"Alles ist Dasein."
Etwa auch die "Wahrheit"?
Was ist überhaupt Wahrheit?


a) Geht es um traditionelle Wahrheitsbegriffe
- hier ist v.a. der korrespondenztheoretische Wahrheits-Begriff wichtig: Wahrheit
als Übereinstimmung einer Aussage mit einem Sachverhalt.
- Wahrheit ist hier eine Bestimmung der Aussage. Nur Aussagen sind wahr - nicht etwa
Dinge oder Sachverhalte.

b) geht es um H's eigenen W.-Begriff: W. als aletheia - als Unverborgenheit.
- H. versteht W. nicht als Aussagenwahrheit, sondern als Sachverhalts-W.
- Jene ist in dieser fundiert.

c) Versucht H. diese Wahrheit als Unverborgenheit als eine Seinsweise des Daseins auf-
zufassen.

Am Ende werden
1. Sein (nicht Seiendes)
2. Wahrheit
3. Dasein
"enggeführt"

Sein, worauf die Daseinsanalyse ja zielt, und Wahrheit sind "gleichursprünglich" (230).

Das Dasein ist "immer schon in der Wahrheit" = "versteht immer schon"= ist immer schon auf einen letzten Sinn (den von Sein) bezogen.
Das Dasein hat zum Sein immer schon ein "Seinsverhältnis"
Dasein ist (nach allem) Sorge
Aus der Sorge (dem Sinn von Sorge) muß die Frage nach dem Sinn von Sein ausgelegt werden.

Der Sinn der Sorge wird sich als "Zeitlichkeit" zeigen
- Vorlaufen zum Tod
- aber auch Geschichtlichkeit des Daseins (Programm des "Destruktion der Geschichte der Metaphysik")
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